Droht nach der Corona-Pandemie die große Erschöpfung?

Nach einer Virusinfektion tritt meistens eine sogenannte „Post-Infekt Fatigue“ auf. Das heißt die Betroffenen fühlen sich eine bis zwei Wochen nach der Erkrankung erschöpft und ausgelaugt. Die Leistungsfähigkeit ist gefühlt deutlich verringert.  Dabei handelt es sich um eine Reaktion auf die Erkrankung und einen wichtigen Teil der Genesung. Manchmal dauert diese Phase auch bis vier Monate an. Studien zeigen aber auch, dass bei Menschen, die eine schwere Viruserkrankung überstanden haben, diese Phase über sechs Monate bis einige Jahre anhalten kann.

Es gibt eine Reihe von beschriebenen, lang anhaltenden „Erschöpfungssyndromen“, wie dem CFS, der Neurasthenie, der Myalgischen Enzephalomyelitis und der SEID (Systemic Exertion Intolerance Disease). Diesen gemein ist die Fatigue. Dabei handelt es sich um die subjektive Empfindung für die selbe körperliche und geistige Leistung mehr Energie aufwenden zu müssen als früher. Solche Zustände sind sind bei 10% bis 30% der Betroffenen nach überstandenen schwereren Viruserkrankungen, wie bei den SARS- und MERS- Epidemien, beschrieben. So dass mit einem häufigeren Auftreten von chronischen Erschöpfungssyndrome auch nach der COVID-19 Pandemie gerechnet werden muss.

Auch hier ist es für die Betroffenen und deren Umfeld wichtig, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass es sich um eine natürliche Reaktion auf die Erkrankung und einen wichtigen Teil der Genesung handelt! Statt gegen einen übermächtigen Feind in Gewandt einer verminderten Leistungsfähigkeit einen frustrierenden Kampf zu führen, gilt es, diese vorübergehende Schwäche zu akzeptieren und vielleicht sogar als Chance fürs Kürzertreten zu begreifen.

Frei nach Peter Handkes Versuch über die Müdigkeit: „Die Inspiration der Müdigkeit sagt weniger, was zu tun ist, als was gelassen werden kann.“

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