Psychosomatische Beschwerden

Wenn körperliche Beschwerden belasten und einschränken.

Jeder von uns kennt Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen, Enge in der Burst, Schweißausbrüche, Verdauungsbeschwerden, Konzentrationsstörungen, gestörten Schlaf, Rücken- und Nackenschmerzen und andere schmerzhafte Empfindungen. Wenn diese Beschwerden dauerhaft und belastend werden und die alltägliche Lebensführung einschränken, sprechen wir von einer psychosomatischen Störung. Häufig finden die Ärzte auch keinen körperlichen Befund, der das Ausmaß der Beschwerden hinreichend erklärt. Dabei sind die Beschwerden mitnichten „eingebildet“ und die Betroffenen fühlen sich alleingelassen und enttäuscht.

Seelisches Erleben ist eng mit körperlichen Sensationen verknüpft.

Schon anhand unserer Sprache lässt sich feststellen, dass seelisches Erleben eng mit körperlichen Sensationen verbunden ist. Im Alltag hören wir uns sagen: „Das geht mir unter die Haut“, „Da wird mir mulmig“, „Das bereitet mir Kopfzerbrechen“. Dabei meinen wir, für uns selbstverständlich, aufwühlende seelische Empfindungen, Angst und Sorge. Und gleichzeitig sind wir unseren Bauchbeschwerden und Rückenschmerzen hilflos ausgeliefert.

Bio-Psycho-Soziale Betrachtungsweise der Psychosomatik.

Ich werde oft gefragt, was Psychosomatik eigentlich ist. Und ich scheitere jedes Mal an einer knappen, gut verständlichen Antwort. Ich könnte zwar sagen, es handele sich um die Lehre von körperlichen und seelischen und sozialen Wechselwirkungen. Aber wo hört denn bitte der Körper auf und fängt die Seele an? Die Wahrheit ist- wir wissen es nicht! Und ich denke, genau an dem Punkt hilft psychosomatische Medizin weiter. Und zwar durch eine ausbalancierte Betrachtung der seelischen, körperlichen und sozialen Aspekte eines Menschen und seines Leides. So lassen sich dann doch oft zuvor überwältigende Beschwerden verstehen und lindern.

Zwischenmenschliche Beziehungen können sehr schmerzhaft sein.

Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass manche Menschen bei zwischenmenschlichen Problemen eine Aktivierung der Hirnareale zeigen, die auch bei körperlichem Schmerz eine Bedeutung haben. Beziehungsstress kann also tatsächlich Schmerz verursachen. Schmerz wiederum ist eng verknüpft mit den Angstzentren und Hirnregionen, die verantwortlich sind für Empfindungen wie Trauer, innerer Leere und Gedankenkreisen. In der Behandlung nutzen wir also die so genannte „therapeutische Beziehung“, analysieren zusammen eventuelle Kommunikations- und Beziehungsprobleme, trainieren die Gesprächsfertigkeiten, üben Selbstentspannungstechniken und schulen die Wahrnehmung in Beziehungen.